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Kurz notiert vom 01. Oktober 2010Elektronik ersetzt Papier: Tschüss, Lohnsteuerkarte!Kiel (1. Oktober 2010) Wer auf seine Lohnsteuerkarte für 2011 wartet, tut dies vergebens. „Nach 85 Jahren geht die Ära der Lohnsteuerkarte in Papierform zu Ende. Sie wird durch eine elektronische Datenübermittlung ersetzt“, sagte Finanzminister Rainer Wiegard. Das sei zeitgemäß sowie für Bürger, Arbeitgeber und Steuerverwaltung einfacher. Für 2011 gilt die bisherige Lohnsteuerkarte weiter, danach erhalten die Arbeitgeber die notwendigen Daten direkt von der Steuerverwaltung.

Mit der Verfahrensänderung gibt es nur noch eine einzige Zuständigkeit. „Beim Finanzamt sind Sie jetzt immer richtig“, sagte Wiegard. Während bisher die Kommunalverwaltung Kinderfreibeträge oder Lohnsteuerklasse änderte, erledigt dies nun das örtlich zuständige Finanzamt – so wie dies bisher schon bei Freibeträgen für Werbungskosten der Fall war. Bei allen Änderungen, die für 2011 erforderlich sind, ist die Lohnsteuerkarte 2010 dem Finanzamt vorzulegen.

Wird im kommenden Jahr zum ersten Mal eine Lohnsteuerkarte benötigt, stellt das Finanzamt eine sogenannte Ersatzbescheinigung aus. Ausgenommen hiervon sind Ledige, die 2011 ein Ausbildungsdienstverhältnis beginnen. Hier kann der Arbeitgeber die Steuerklasse I unterstellen, wenn der Arbeitnehmer seine steuerliche Identifikationsnummer (IdNr.), sein Geburtsdatum sowie die Religionszugehörigkeit mitteilt und schriftlich bestätigt, dass es sich um das erste Dienstverhältnis handelt.

In Schleswig-Holstein sind neben Arbeitgebern, Steuerberatern, Lohnsteuerhilfevereinen, Meldebehörden und Finanzämtern rund 1,3 Millionen Erwerbstätige betroffen. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Finanzministeriums unter Elektronische Lohnsteuerkarte.
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